Was können Sie aktiv für Ihren Datenschutz tun?
Es ist sehr schwierig geworden, sich der Überwachung durch Tracker etc. zu entziehen.
Einen 100%-igen Schutz gibt es nicht.
Beim Besuch einer Webseite werden bereits viele Daten im Hintergrund abgerufen. Besuchen Sie doch einmal diese Seite: https://clickclickclick.click/ |
Generell müssen Sie sich selbst fragen:
– Muss ich diese oder jene App unbedingt installieren?
– Welchen Berechtigungen und Trackern wird dabei zugestimmt?
– Haben Sie die AGBs gelesen, bzw. die Berechtigungen (z.B. mit der Exodus Privacy App) kontrolliert?
– Muss ich das Smartphone bei jedem Spaziergang dabei haben?
– Benötige ich unbedingt Google als Standardsuchmaschine?
Benutzen Sie alternative Suchmaschinen und Social-Apps:
Suchmaschinen: metager.de, startpage.com oder duckduckgo.com
Kindersuchmaschinen: fragfin.de, blinde-kuh.de, oder helles-koepfchen.de
Social-Networks: diaspora, open-book
Messenger-Apps:
Viele Firmen haben bereits den weit verbreiteten Messengerdienst „WhatsApp“ aufgrund von Datenschutzbedenken auf ihren Diensthandys verboten. Darunter Continental, Deutsche Bank, BMW, VW, Münchner Rück, Commerzbank (Quellen: Manager-Magazin.de, Gruenderszene.de). Nach Einführung der DSGVO hat WhatsApp in seinen AGBs die gewerbliche Nutzung untersagt. Auch das Mindestalter zur Nutzung wurde von 13 auf 16 Jahre angehoben. Allerdings werden Verstöße bislang nicht geahndet. Nicht zuletzt wegen der kommenden Fusion von WhatsApp-, Instagram und Facebook zu einer einzigen „Mega-App“, wird von der Nutzung dieser Dienste auch im privaten Bereich dringend abgeraten.
Nutzen Sie WhatsApp, Facebook, oder Instagram?
Meta hat mehrfach gegen das Europäische Datenschutzrecht (DSGVO) verstoßen!
Lesen Sie, welche Strafverfahren und Geldbußen seitens der EU verhängt wurden!
>>> hier <<<
Wir empfehlen: Threema bzw. Signal
Der Messengerdienst Threema funktioniert völlig unabhängig vom Kontakt- bzw. Adressbuch des Smartphones!
Der Server steht in der Schweiz und es gibt mit Threema Work Education auch ein Angebot für Bildungseinrichtungen.
Auf einen der letzten Vorträge kam die Frage auf, ob sich Threema überhaupt finanziell halten kann, wenn der Dienst keine Daten seiner Nutzer verkauft.
Daraufhin kam folgende Antwort von Threema: Statement.
Der Messangerdienst Signal basiert auf Open-Source und wird von einer gemeinützigen Stiftung entwickelt und verfügt über die gleiche Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wie WhatsApp.
Heißt: Auch bei der Signal-App können Nachrichten auf dem Server nicht entschlüsselt werden (im Gegensatz zu Telegram).
Mehr hierzu zu in diesem Video von Heise.de und der Computerzeitschrift CT:
Wenn Sie Firefox als Browser verwenden können Sie z.B. bestimmte PlugIns installieren, welche Tracker und Scripte anzeigen, bzw. blockieren.
(Firefox hat zwar eingebaute Tracking-Blocker, aber viele Skripte umgehen diese)
Visualisieren Sie Drittanbeiter (Third Partys) beim Surfen im Internet! |
Probieren Sie z.B. auch die folgenden Firefox PlugIns, welche die Ausführung von z.B. Werbe- und Tracking-Scripten verhindern:
Ein sehr effizienter Schutz – Funktioniert wie eine Firewall – Sie bestimmen, welche Skripte auf der entsprechenden Webseite nicht blockiert werden sollen – per Mausklick können einzelne Skripte freigeschaltet werden – Für fortgeschrittene Benutzer. | |
Ähnlich wie UMatrix – blockiert sehr effektiv Skripte, (v.a. JavaScript, Java-Applets und andere Web-Techniken) | |
Blockiert Videowerbung auf YouTube, Facebook-Werbung, aufdringliche Werbebanner etc. nach Ihren Wünschen. | |
Blockiert selbstlernend Trackingscripte – Privacy Badger beginnt mit dem Blocken, sobald er denselben Tracker auf drei verschiedenen Websites erkennt. Privacy Badger lernt automatisch, unsichtbare Tracker zu blocken, während Sie im Web surfen. | |
Empfehlenswert auch als private Standard-Suchmaschine. | |
Die auf Websites eingebetteten Facebook-Schaltflächen „Gefällt mir“ und „Teilen“ sowie das „Kommentarfeld“ enthalten Facebook-Tracker. Auch wenn Sie diese Schaltflächen nicht anklicken, werden sie von Facebook dazu benutzt, um Sie während Ihrer Surfaktivitäten zu verfolgen. Facebook Container blockiert diese Tracker und informiert Sie durch ein Zaunsymbol , wo diese Tracker entfernt wurden. |
Allerdings kann es dann passieren, dass einige Webseiten nicht mehr richtig funktionieren.
Räumen Sie regelmäßig Ihren Rechner auf!
Löschen Sie regelmäßig Ihre Browser-Cache Daten und Ihre gespeicherten Cookies.
Anleitungen hier: | https://browser-cache-leeren.de |
Blockieren Sie im Firefox den Domainspeicher gegen Ever-/bzw. Zombiecookies: | Geben Sie in die Adresszeile von Firefox ein: about:config
Bestätigen Sie die anschließende Warnung und suchen Sie dann den Eintrag „dom.caches.enabled“ setzen Sie (mit Hilfe des Buttons rechts) den Wert von „true“ auf „false“ |
Das Pi-hole-Projekt
Werbung im gesamten Heimnetzwerk unterbinden:
Das Pi-hole Projekt läuft z.B. auf einem RaspberryPi und verhindert Werbedomains auf allen Netzwerkgeräten (inkl. WLAN).
(Ein Tracking-Schutz besteht aber auch hier leider nicht)
Wohin surfe ich eigentlich?
Mit dem PlugIn „Flagfox“ zeigt Ihnen Firefox mit einer Flagge neben der Adresszeile, den Standort des Serves Ihrer angeforderten Webseite. Auch auf der Webseite „DNStools.ch“ können Sie den Serverstandort unter dem Menüpukt „Traceroute“ verfolgen:
Bei Firefox können Sie auch einige Sicherheitseinstellungen vornehmen, z.B. in der Adressleiste „about:config“ eingeben.
Suchen Sie dann nach „privacy.resistFingerprinting“ und setzen Sie den Wert auf „true“.
Eine sehr schöne Übersicht über weitere Sicherheitsmaßnahmen (inkl. about:config – Kompendium) bieten der Internet-Blog von Mike Kuketz und das Internet-Portal „privacytools.io“:
Wie gut Sie Scripte und Einstellungen gegen Nachverfolgung schützen, und wie eindeutig Sie selbst beim Surfen identifzierbar und wiedererkennbar sind, können Sie durch die Teilnahme an der Studie des Lehrstuhls 1 für IT-Sicherheitsinfrastrukturen der FAU selbst herausfinden:
Wie eindeutig sind Sie beim Surfen wiedererkennbar?
Privatsphärenschutz im Smartphone?
Auf einem Android-Smartphone funktioniert ein Schutz nur sehr eingeschränkt.
Hier haben Sie oft nur die Wahl zwischen Zustimmung zur Datenweitergabe oder die entsprechende App nicht zu installieren.
Über die APP „Exodus-Privacy“ (downloadbar z.B. im Google PlayStore) können Sie erfahren, welche Berechtigungen und Tracker Ihre installierten Apps beinhalten.
So können Sie zumindest im Nachhinein entscheiden, ob Sie die entsprechende App weiter auf Ihrem Smartphone belassen oder evtl. doch besser deinstallieren:
Alternativen: Addons Detector oder ClassyShark3xodus (FDroid)
Generell mehr Datenschutz bietet das Apple IPhone mit dem aktuellem Betriebssystem iOS (ab 15.3) – Allerdings müssen Sie selbst den Daten- und Trackerschutz erst aktivieren – siehe unsere Anleitung hier.
Das App-Projekt „Blokada“ versucht auf dem Smartphone eine mobile Firewall zu installieren und dadurch das Tracken zu erschweren. Diese App gibt es nicht im PlayStore, sondern ist nur auf der Entwicklerseite downloadbar:
Im übrigen wird in Ihrem Google-Konto jeder Download und jede (De-)Installation einer App aus dem Google PlayStore natürlich genauestens mit Zeitstempel protokolliert. Eine Alternative zum Google PlayStore wäre der App-Store FDroid (Free and Open Source Apps for Android):
Das Internet vergisst nichts!
Einmal ein Bild, eine Bewertung oder einen Blog-Eintrag gepostet, ist dies auch archiviert. Mit dem Internet Archive Projekt haben Sie Zugriff auf vergangene Zeiten im Internet:
Spielen Sie Datenhändler
Ein Online-Spiel, dass Ihnen die Mechanismen hinter dem Geschäft mit den Daten verdeutlicht:
(c) datadealer.net CC-BY-SA 3.0
Weitere interessante Informationen und Hilfen finden Sie auf den Seiten:
Nur für technisch Versierte:
Für viele Android-Smartphones gibt es auch die Möglichkeit, ein alternatives Betriebssystem (ohne Google-Konto, ohne Bloatware) aufzuspielen, wie z.B.: Lineage-OS
Lineage-OS wird von einer freien Entwickler-Community programmiert und kostenlos zur Verfügung gestellt:
Zur Entwicklerseite von Lineage-OS.
Für die Installation von Lineage-OS, muss das urpsrüngliche Betriebssystem des Smartphones komplett überschrieben werden. Bei diesem „Flash-Vorgang“ kann das Smartphone im schlimmsten Falle zerstört werden. Auch verfallen meist dadurch sämtliche Garantieansprüche.
Ein solches „Flashen“ sollte nur durch technisch sehr versierte Anwender geschehen, die wissen, was sie tun.
Auf der Entwicklerseite gibt es weitere Hinweise und kurze Anleitungen.